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AutorenbildAndrea Jumpertz

Braucht Hundetraining Strafe?

Aktualisiert: 10. Aug. 2023

Das Potential unserer Hunde ist begrenzt durch das Wissen, dass wir über sie und ihr Lernverhalten haben. Wissenschaftlich ausgebildete Hundetrainer haben viele Werkzeuge um eure Hunde ohne Strafe auszubilden und die Fähigkeit dieses Wissen euch ganz einfach zu vermitteln.






Was ist Strafe?


Ein Verhalten, welches effektiv bestraft wird, hört unwiderruflich auf, ansonsten ist es Missbrauch und keine Strafe.

Das erwünschte Verhalten passend zu belohnen ist schon schwer. Aber richtig zu bestrafen, so dass ein unerwünschtes Verhalten sofort aufhört und dann auch nie wieder gezeigt wird, ist noch schwieriger. Nur dies wäre eine passende Strafe.

Aber warum halten manche Menschen so an die so genannte Strafe indem sie einen Hund kurz anzischen, mit den Fingern in die Rippen stupsen oder mit negativer Energie blockieren, damit ein Verhalten aufhört?


Ganz einfach: das Verhalten seitens des Hundes hört doch auf und die strafende Person wird somit belohnt. Das Problem ist jedoch, dass der Hund nichts gelernt hat, sondern nur seinen inneren Zustand ändert. Er wird zum Beispiel unsicher und zeigt in diesem Moment das Bellen an der Leine für eine Weile nicht mehr.


Der Mensch wird dann logischerweise immer wieder so wie scheinbar erfolgreich eingreifen, wenn der Hund an der Leine kläfft, da er ja gelernt hat, dass dies das Bellen stoppt. Der Hund aber wiederum hat abermals nichts gelernt.


Wir erinnern uns: eine passende Strafe stoppt das aktuelle Verhalten und das in Zukunft in diesen Situationen. Es ist also lediglich als Einschüchterung einzustufen. Denn es tritt wieder auf.


Es zeigt sich aber beim Menschen ein Bild, welches bedeutet. Mal bellt er und mal nicht: also wird der Mensch darin immer wieder bestärkt, dass seine Strafe dem Hund gegenüber funktioniert und bleibt motiviert in seinem Bestreben oder verstärkt sogar die Intensität der so genannten Strafe.


Jeder Mensch mit Hund hat die Wahl:


Interaktionen mit dem Hund können unangenehm oder angenehm für den Hund sein.

Mit der Zeit bauen diese Interaktionen die Beziehung auf – und der Hund lernt, was ihn erwartet:


1. Wie oft passieren interessante Dinge, wenn die Person in der Nähe ist.

oder

2. Wie oft passieren schlimme Dinge, wenn die Person in der Nähe ist.


Schlechte Beziehungen bedeuten nicht unbedingt, dass der Hund die Person meidet. Auch in einer schlechten Beziehung können Hunde ihre Besitzer aufsuchen.



Was ist effektive Bestrafung?


Bestrafung effektiv einzusetzen, um das Verhalten von Hunden zu ändern, ohne irgendwelche Nebenwirkungen auszulösen, erfordert enorme Fähigkeiten und ein gründliches Verständnis von Lernen und Verhalten. Diese Fähigkeit traue ich tatsächlich nur einer Handvoll Trainern zu. Aber diese sind so enorm geschickt im Training, dass es für sie keine Notwendigkeit gibt, Bestrafung einzusetzen, um unerwünschtes Verhalten zu beseitigen.

Weitere wissenschaftlich ausgebildete Trainer haben auch viele wirksame Möglichkeiten in ihrer Werkzeugkiste, dass sie nicht mehr das Bedürfnis verspüren, nach dem zu greifen, das Bestrafung beinhaltet.


Wer jetzt noch sagt, ja Hunde setzen dies ja auch untereinander ein, der irrt gewaltig. Unter gut sozialisierten Hunden wird sehr fein und ruhig kommuniziert. Das grobe Auftreten und Verhalten untereinander zeigen leider immer mehr Hunde, die eng mit uns in unseren Haushalten leben. Straßenhunde zum Beispiel, die frei leben, zeigen das nicht bis hin zu äußerst selten. Aber das ist ein anderes Thema.


Viele unserer Kunden sind wieder glücklich mit ihren Hunden vereint, nachdem sie ihr Verhalten gegenüber diesen verändert haben und gelernt haben Hunde zu verstehen. Das führt zu einem Miteinander, welches das so genannte unerwünschte Verhalten des Hundes gar nicht erst aufkommen lässt.


Hundetraining ist einfach aber nicht simpel.

Andrea Jumpertz


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