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Die Besonderheit der Mensch Hund Beziehung

Wir empfinden Hunde als unsere treuen Begleiter, weil sie gerne an unserer Seite sind und uns oft ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Hunde fühlen sich von Anfang an schon als Welpe zum Menschen hingezogen. Dazu müssen sie dann natürlich auch die Gelegenheit haben.


Und für viele Menschen wirken Welpen auch besonders anziehend. Dies liegt am Kindchenschema junger Tiere. Sie haben extra große Augen und extrem runde Köpfe. Da reagiert bei uns Menschen das Kümmersyndrom und wir schütten Oxytocin aus. Dies ist ein glücklich machendes Hormon auch Kuschelhormon genannt.

Und das Prinzip geht beim erwachsenen Hund nicht verloren. Hunde haben vermutlich durch das enge Zusammenleben mit uns einen Augenbrauenmuskel entwickelt, der das obere Augenlid mittig nach oben zieht. Wer kennt ihn nicht den Hundeblick (s. u.).


Sofort bei solch einem Anblick reagieren die meisten Menschen und möchten sich kümmern. Ich bin sicher Hunde wissen, dass ein solcher Hundeblick den Menschen weich und angenehm dem Hund gegenüber in seinem Verhalten macht.


Selbst ein Freund meines Sohnes hat das schon erkannt. Die beiden wollten ein Eis und der Freund riet meinem Sohn: 'Mach Hundeaugen!'.

Mir ist es wichtig zu vermitteln, dass hinter diesem Hundeblick nicht unbedingt immer ein trauriger Hund steckt, sondern dass diese erstaunlich schnelle Entwicklung des Augenbrauenmuskels auch eine Funktion im Miteinander zwischen Mensch und Hund hat.


Wenn man dann ein sehr sensibler und empathischer Mensch ist (was Vor- und Nachteile hat), dann kann es uns manchmal irreführen. Denn zunächst sollte man auf den typischen Hundeblick einmal lächeln und aufmerksam reagieren und uns zum Hund hingezogen fühlen. Die falsche Wahl wäre dauernd mit Sorge und unglücklich solch einem Hund ins Antlitz zu schauen. Denn dies bewirkt, dass unser Hund uns spiegelt und nun auch aufgrund unser Trauer verunsichert wird.

Natürlich gibt es auch traurig schauende Hunde, die zum Beispiel Schmerzen haben. Das zeigen sie dann aber auch durch zusätzliche Verhaltensweisen.

Jede Emotion erzeugt ein Verhalten und daher ist es sehr wichtig die Körpersprache und Verhalten der Hunde deuten zu können. Nicht jedes Verhalten geht auf die gleiche Emotion zurück. Nicht jeder Hundeblick verrät eine bestimmte Emotion. Ein Hund ist immer im Ganzen zu betrachten.


Ein weiterer spannender Fakt aus einer aktuellen japanischen Studie ist, dass Hunde beim Empfinden von Glück Tränenflüssigkeit produzieren. Warum ist das so? Wenn zum Beispiel der Mensch nach Hause kommt, produzieren Hunde Tränenflüssigkeit vor Freude. Es gibt bei jungen Hunden tatsächlich noch andere Flüssigkeiten, die in solcher Situation fließen nämlich Urin. In unserer Menschwelt ist das nicht so angebracht. Aber unter Hunden bewirkt Urinieren bei der Begrüßung von Rudelmitgliedern beschwichtigend. Wenn es bei uns Menschen so wirken würde, vermutlich würde sich dies verstärkt bei Hunden zeigen. Was aber bei uns Menschen wieder den Kümmerer herausholt ist, ist ein wässriges Hundeauge. Das haben die japanischen Forscher auch getestet, indem sie Menschen ein Foto von einem normalen Hundeauge und dem gleichen Auge mit künstlicher Tränenflüssigkeit vorgelegt haben. Nun ja wundert uns das?


Aber das ist wieder ein Fakt, dass Hunde in ihrem Aussehen, nicht nur durch züchterische Selektion Fähigkeiten entwickeln, die sie noch näher an uns Menschen binden. Das macht auch ihre Einzigartigkeit aus.

Aber ich warne dringend davor dies überzubewerten. Denn niemand hat bisher bewiesen, dass ein trauriges oder tränendes Hundeauge Rückschlüsse auf den inneren Zustand eines Hundes zulassen. Wir sind getriggert und begeistert von Hunden. Aber wir sollten unseren Verstand zumindest nicht immer in Bezug auf Hunde ausschalten.


Schon Günter Bloch hat gesagt, 'Wir sollten Hunde nicht vermenschlichen, sondern selbst verhundlichen'. Das heißt aber nicht, dass wir uns wie Hunde benehmen sollen. Das geht dann gründlich in die Hose. Schließlich wissen Hunde schon, dass sie mit einer anderen Art kommunizieren. Sie lesen uns und wir können ihnen helfen, indem wir sie verstehen und ihnen unsere Sprache nahebringen.


Mensch Hund Beziehungen sind besonders, aber stellt nicht so hohe Erwartungen an eure Hunde. Genießt die Zeit mit ihnen und habt einfach Spaß. Getreu nach dem Motto der Hunde.


Zu diesem Thema war auch das WDR Fernsehen bei uns und hat diesen Beitrag erstellt:




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